ISDE 2019 - Portugal, Portimao - GOLDMEDAILLE
Nach zweieinhalb Tagen und knapp 2.700 km Anreise trafen wir am Abend des 02. November beim Autódromo do Algarve im portugiesischen Portimao ein.
Die Woche vor der eigentlichen Veranstaltung war wie üblich geprägt vom Ablaufen der Prüfungen, Papierabnahme, technische Abnahme, Presseterminen, Eröffnungsfeier und letzte Tests mit dem Motorrad auf der eigens dafür zur Verfügung gestellten Teststrecke.
Bei diesen Tests bekamen wir es an dem neuen Motorrad mit massiven Elektrikproblemen zu tun, was zur Folge hatte, dass der Motor immer wieder aus ging, bzw. sich nicht starten ließ.
Doch Dank der Werksunterstützung von KTM vor Ort in Portimao, die schnell und unbürokratisch den kompletten Kabelbaum getauscht haben, bekamen wir die Probleme in den Griff und ich konnte am frühen Morgen des 11. November von der Startrampe rollen und so die 94. Ausgabe der International Six Days of Enduro unter die Räder nehmen. An dieser Stelle nochmal meinen herzlichen Dank an KTM für die tolle Unterstützung.
In meiner Mannschaft, die "Junior Trophy Germany" (Deutsche Jugend Nationalmannschaft des Endurosports) waren außer mir noch Jan Allers und Mike Kunzelmann am Start. Leider bekam Mike Kunzelmann bereits am Vormittag technische Probleme, die am Nachmittag mit seinem Ausfall endeten.
Da die Junior Trophy Mannschaften nur aus jeweils 3 Fahrern bestehen, gibt es dort kein Streichergebnis wie in der Trophy Wertung - was leider nichts anderes bedeutet, als dass die deutsche Junior Trophy bereits an Tag 1 ausgeschieden war. Am Tag 4 schlug der Defektteufel auch bei Jan Allers zu, so dass ich am Ende der einzig verbliebene deutsche Junior Trophy Fahrer war.
Auch das Wetter zeigte sich von Tag zu Tag von einer anderen Seite, so hatten wir von sonnigem Spätsommer über Nebel, Regen und Graupelschauer alles was das Enduroherz begehrt.
Etwas unzufrieden war ich während der gesamten 6 Tage mit der Fahrwerksabstimmung des Vorderrads, wir fanden für unsere Gabel kein Setting das mir das gewohnte Gefühl vermitteln konnte, was zur Folge hatte, dass unser Physiotherapeut Hans jeden Abend Schwerstarbeit an meinen dicken Armen verrichten musste. Beim Abschluss Motocross am Samstag war es dann sogar so schlimm, dass ich in Führung liegend gestürzt bin.
Trotzallem konnte ich während der gesamten Veranstaltung konstante Zeiten fahren und mich im Mittelfeld der E1 Fahrer auf Platz 20 etablieren, was am Ende auch in diesem Jahr wieder für eine der begehrten Goldmedaillen gereicht hat. Kurz zur Erklärung, eine Goldmedailie bekommt man, wenn die Gesamtzeit nicht über 110% des Klassenbesten liegt, was in meinem Fall kein geringerer als der Spanier und mehrfache Enduroweltmeister Josep Garcia gewesen ist.
Bleibt mir noch mich bei allen zu bedanken, die mich unterstützt haben und mir auch dieses Jahr wieder vor dem Live-Timing die Daumen gedrückt haben.